28.
Januar
2011
Bei einem Update von OpenOffice[1] (vermutlich wird auch LibreOffice[2] davon betroffen sein) kann sich ein »Henne-Ei-Problem« einstellen: Damit man das Update auf eine aktuellere Version durchführen kann, muss die alte Version deinstalliert werden. Jedoch kann diese nicht deinstalliert werden wenn die Installationsdateien nicht mehr dort liegen wo sie sich ursprünglich mal befunden haben. Der Versuch die alte Version wieder zu installieren (beziehungsweise die Installationsdateien dort anzulegen) schlägt ebenfalls fehl.
Am Ende hat man sein OpenOffice teilweise deinstalliert, aber noch kein neues OpenOffice installiert.
Genau dieses Problem hatte ich nun unter meinem Windows 7 nachstellen können als ich versucht habe, das Update zu installieren. Normalerweise verwende ich OpenOffice unter Linux, dort habe ich keine Probleme mit Updates, da diese von Linux Mint[3] sozusagen automatisch durchgeführt werden. Darauf, dass es mit OpenOffice bei einem Update ein Problem geben könnte, bin ich bei einem Bekannten gestoßen.
Zurück zu Windows und dem Problem Nummer 1: Die Installationsdateien der bisher installierten Version (OpenOffice 3.2) werden gesucht, aber nicht gefunden:
Natürlich sind sie nicht mehr vorhanden – schließlich habe ich sie direkt nach der Installation vom Desktop in den »Papierkorb« verbannt. Die Installationsdatei für die bereits installierte OpenOffice-Version hatte ich aber natürlich auch fein säuberlich auf meinem FTP-Server abgelegt.
Sollte jemand sich nicht die Installationsdatei von seiner OpenOffice-Installation gespeichert haben: Kein Problem. Auf dem FTP-Server von OpenOffice.org[4] stehen im Archiv noch diverse Installationsdateien zum Download bereit.
Das Problem dabei allerdings: Ich konnte OpenOffice 3.2 selbst nicht mehr installieren (siehe nachfolgende Fehlermeldung). Das Verzeichnis mit den für die Installation benötigten Dateien wurde allerdings wie gewünscht wieder auf dem Desktop angelegt.
Der neuerliche Versuch OpenOffice 3.3 zu installieren schlug wieder an der gleichen Stelle fehl. Wieder konnten angeblich nicht die für die Deinstallation von OpenOffice 3.2 benötigten Dateien gefunden werden.
Das manuelle Auswählen des Pfads zur gewünschten .msi-Datei konnte das Problem auch nicht lösen. Anschließend habe ich mein Glück noch mit den Installationsdateien von OpenOffice 3.2.1 versucht. Leider ebenfalls erfolglos.
In einem Forum erhielt ich den Tipp mich nach dem »Windows Installer CleanUp Utility«[5] umzuschauen. Dieses wird seit dem 25. Juni 2010 nicht mehr weiterentwickelt, steht jedoch noch immer auf zahlreichen Websites zum Download bereit.
Die Software ist von Microsoft, wird als Freeware angeboten und kommt »without support and warranty« daher. Einen Versuch war es mir dann aber doch wert. Wieso bei der Installation ein Bild von wegen »Microsoft Office Update« eingeblendet wird kann ich nicht beantworten, in jedem Fall hat es sich um das richtige »Tool« gehandelt.
Nach der Installation ist das Programm unter dem Namen »Windows Install Clean Up« im Startmenü zu finden. Unter Windows 7 kann man es einfach durch die Eingabe von »clean« im Suchfeld anzeigen lassen:
Das Entfernen des unerwünschten Eintrags beziehungsweise der »Fragmente« der alten OpenOffice-Installation (in meinem Falle OpenOffice 3.2) lässt sich einfach über zwei Mausklicks bewerkstelligen:
Zunächst den Eintrag in der Liste heraussuchen und anschließend mit einem Klick auf Remove ins Datennirvana schicken.
Der Nachteil: Da Microsoft keine Garantie über die einwandfreie Funktion des Programms übernimmt, sind sicherlich auch unangenehme Folgen bei der Anwendung nicht ganz auszuschließen. Die Nutzung des Programms erfolgt auf eigene Gefahr, zuvor daher unbedingt wichtige Daten sichern!
Bevor der Eintrag vollständig gelöscht wird erscheint noch eine Warnmeldung:
In meinem Fall lief alles glatt. Nachdem der Eintrag aus der Liste der installierten Software (und somit mutmaßlich auch alle dazugehörigen Registryeinträge) gelöscht waren, habe ich »per Hand« noch das Installationsverzeichnis von OpenOffice 3.2 gelöscht.
Erst danach habe ich mit der Installation von OpenOffice 3.3 begonnen:
Nachdem ich wie üblich »Base« und »Math« abgewählt habe, konnte ich OpenOffice 3.3 problemlos installieren. Kein Nachfragen bezüglich einer älteren Version oder den dazugehörigen Installationsdateien.
Nach der Installation erfolgte wie erwartet die Meldung über den erfolgreichen Abschluss der Installation von OpenOffice 3.3:
Noch ein Klick im gestarteten OpenOffice Writer auf die Informationen des Programms und siehe da: Version 3.3.0 ist offensichtlich installiert und funktioniert auch problemlos.
Fazit: Natürlich sollte es eigentlich ohne solche »Holzhammermethoden« funktionieren. Wenn aber kein Weg mehr an dem Entfernen der offensichtlich irgendwie »zerbröselten« Einträge über die bisher Installierte OpenOffice Version vorbeiführt, scheint das Programm von Microsoft gute Dienste zu leisten.
Auch unter Windows 7 (64 bit), welches ich beim Erstellen der hier auf der Seite befindlichen Screenshots während des Installationsverlaufs verwendet habe.
X_FISH