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Sylpheed-Claws: PlugIns

Einführung

Sylpheed-Claws bietet eine Reihe von PlugIns, mit denen das Programm noch weitere Features bekommt. Da Sylpheed-Claws ursprünglich aus der Linuxwelt stammt, funktionieren diese Plugins leider nur dort. Eine Alternative für das Filtern von Spam unter WIN32 ist aber auch vorhanden: SAproxy und Sylpheed.

Es ist bekannt, dass die Plugins zum Scannen von Viren bzw. auf Spam das Abrufen von Mails dramatisch verlangsamen. Wer daher nicht auf die PlugIns zurückgreifen will findet hier eine Anleitung, wie man auch auf anderen Wegen zum Ziel kommt:

Spam/Viren-Filtern mit Sylpheed-Claws auf »pro linux«.

Sowohl der HTML-Betrachter (Dillo PlugIn) und der Bildbetrachter (Imageviewer PlugIn) sind aber nicht von der »Verlangsamung« betroffen. Es gibt ohnehin keinen anderen weg, die beiden Darstellungs-PlugIns anders einzubinden.

Ach ja: Damit nicht wieder das Gemecker losgeht von wegen »Sylpheed-Claws sieht mit den Icons aber so altbacken aus...«: Die Screenshots wurden mit aktiviertem Phoenity-Theme für Sylpheed-Claws gemacht.

Die Homepage zum Skin: http://phoenity.com/sylpheed_claws.html

Der Theme ist beim Theme-Standardpaket der Installation unter WIN32 automatisch mit dabei. Für Linux: Einfach von der bereits verlinkten Seite herunterladen – oder über die Sylpheed-Claws Themeseite gehen:

http://sylpheed-claws.sourceforge.net/themes.php

Dort ist auch eine Anleitung zu finden, wie Themes installiert und zugewiesen werden können.

Sylpheed-Claws selbst kompilieren

Fertige Pakete sind natürlich schon was bequemes. Ob nun als .deb oder .rpm sei einfach mal egal. Der Nachteil: Oft hat man eine alte oder gar veraltete Version installiert. Warum also nicht selbst dafür sorgen, dass man die aktuellste Version auf dem Rechner hat?

Schwierig ist es wirklich nicht. Die aktuellen Sourcen bekommt man von hier:

http://sourceforge.net/project/showfiles.php?group_id=25528

Ob nun als .tar.gz oder .tar.bz2 ist egal. Jeder wie er mag. Anschließend die Sourcen entpacken. Entweder mit dem Aufruf tar xvjf (bei .tar.gz) oder mit tar xvjf (bei .tar.bz2). Anschließend in das neu angelegte Verzeichnis wechseln und loslegen:

./configure --enable-clamav-plugin --enable-spamassassin-plugin --enable-trayicon-plugin --enable-gpgme --enable-dillo-viewer-plugin
make
make install


Sollten Fehlermeldungen kommen, das eine Library oder sonstwas nicht gefunden werden kann: Einfach diese nachinstallieren. Welche nun genau fehlt kann ich natürlich nicht wissen, einfach die Fehlermeldung lesen, dann sollte man schon von selbst draufkommen was fehlt. Bei den »Debianern« fehlen oft (*** Could not run IMLIB test program, checking why...) folgende beiden Pakete:

gdk-imlib1-dev
libglib1.2-dev

Ein Beispiel wie »aktuell« manche Distributionen sind: Während die Version 0.9.9 von Sylpheed-Claws »schon« zwei Wochen veröffentlicht war, hatte das vorkompilierte Paket noch die Versionsnummer 0.9.6 und war somit über drei Monate »alt«.

PlugIns auswählen

Nach dem Kompilieren kann man über das Menü von Sylpheed-Claws die Plugins einfach einbinden. Sie befinden sich in

$PREFIX/lib/sylpheed/Plugins.

Typisch wäre

/usr/lib/sylpheed/Plugins

wenn man ein Plugin als Paket installiert hat, oder in

/usr/local/lib/sylpheed/Plugins

wenn man selbst von den Sourcen installiert hat.

Geladen werden müssen pro PlugIn lediglich die folgenden beiden Dateien: Die Datei mit der Endung .so und die gtk.so als Endung. Letzteres ist das PlugIn für die grafische Oberfläche, mit der das eigentliche Plugin konfiguriert wird.

Dillo Viewer

Dillo ist ein sehr einfach gehaltener HTML-Browser. Ist er auf dem System installiert kann er mittels PlugIn dazu verwendet werden, HTML-codierte E-Mails anzuzeigen.

Dillo selbst ist – wie schon erwähnt – ein Mini-Browser, bei welchem bei der Programmierung besondern Wert auf das Schonen von Ressourcen gelegt worden ist. Bis jetzt (Februar 2004) bietet er keine Unterstützung für Cookies und Binärdownloads. Dies sollte bei einem Programm, welches nur das Anzeigen von HTML-Mails übernehmen soll, aber nicht weiter stören.

Über das PlugIn von Sylpheed-Claws zeigt Dillo HTML-codierte im Fenster von Sylpheed-Claws an (siehe Screenshot). Auch mit Frames kann Dillo nicht viel anfangen, zumindest nicht in der Version 0.7.3. Kurz und knapp: Vom Browser selbst nicht zuviel erhoffen, aber zum Anzeigen der Mails ist er sehr gut geeignet.

Die Bedienung ist denkbar einfach: Einfach rechts bei den Bestandteilen der Mail den text/html Teil auswählen, schon wird die Nachricht dargestellt.

Imageviewer

Das Imageviewer-PlugIn ermöglicht das Anzeigen der an eine Mail angehängten Bilder.

Die Bilder müssen also nicht erst in einem exterenen Program geöffnet werden, sondern sie werden gleich innerhalb von Sylpheed-Claws angezeigt. Damit das PlugIn funktioniert muß entweder gdk-pixbuf oder imlib auf dem System installiert sein.

ClamAV

»Warum zur Hölle soll man einen Virenscanner unter Linux brauchen? Es gibt doch gar keine Viren für Linux und daher braucht man das nicht.« So zumindest die Meinung vieler. Nunja, ich sehe das etwas anders: Warum Viren auf der Festplatte sammeln wenn man sie sowieso nicht haben will? Egal für welches OS sie sein mögen?

Mal abgesehen vom sicherheitstechnischen Aspekt: Platz auf der Festplatte belegen die unwillkommenen Gäste auch noch. Also warum sollte man dann eine »Viren- und Würmerkultur« auf dem Rechner »züchten«?

Mit dem ClamAv-Plugin läßt sich der Virenscanner Clam AntiVirus ohne große Probleme in Sylpheed-Claws einbinden.

Natürlich müssen die Binarys vom ClamAV auf dem System zur Verfügung stehen und ein regelmäßiges Update der Signaturen mittels freshclam, beispielsweise via fixem Eintrag in der crontab, sollte vorgenommen werden.

ClamAV kann entweder über das PlugIn eingebunden werden, oder aber mit einer Filterregel:

test "!(clamscan -m %F)" move "#mh/Mailbox/Virus"

Weiter unten gehe ich nochmal auf die Filterregeln ein, daher an dieser Stelle keine weiteren Erklärungen.

Spamassassin

http://spamassassin.org/index.html

Natürlich muß spamd auf dem Rechner selbst gestartet sein. Wer gleichzeitig noch die Arbeit von spamd überwachen möchte, kann mit dem Aufruf spamd -D die Debugging-Ausgaben überwachen.

Mit einer »selbstgemachten« Spammail (einfach die üblichen Keywords reingeschrieben) kann dann ein Test vorgenommen werden. Die Ausgabe an der Konsole könnte wie folgt aussehen:

debug: is spam? score=7.926 required=5
tests=BANG_GUARANTEE,GUARANTEED_100_PERCENT,LINES_OF_YELLING,
LINES_OF_YELLING_2,MANY_EXCLAMATIONS,PENIS_ENLARGE,PLING_PLING,
SUBJ_ALL_CAPS,SUBJ_FREE_CAP,UPPERCASE_25_50,VIAGRA
logmsg: identified spam (7.9/5.0) for turanga:1000 in 0.1 seconds,
1856 bytes.


Spamassassin muß nicht zwingend über das PlugIn eingebunden werden. Es ist auch über eine Filterregel möglich:

test "!(spamc -c < %F)" move "#mh/Mailbox/Spam"

Weiter unten gehe ich nochmal auf die Filterregeln ein, daher an dieser Stelle keine weiteren Erklärungen.

Spamassassin »trainineren«

turanga@amy:~/Mail/Spam$ sa-learn --spam *
Learned from 17 message(s) (18 message(s) examined).


Eine Message war bereits »angelernt«, daher hat bei den vorhandenen 18 Mails »nur« von den 17 bisher unbekannten Spam-Mails gelernt gehabt.
Es kann natürlich auch ein via crontab regelmäßig ablaufendes Script ausgeführt werden, welches den Inhalt des Spam-Ordners analysiert. Voraussetzung dafür wäre allerdings, dass die Mails beispielsweise durch die etwas weiter unten stehende Filterregel stets vorsortiert werden und nicht als Spam erkannte E-Mails händisch in den Spam-Ordner verschoben werden.

Eine elegante Lösung: Je ein Actionscript für Spam und Ham in Sylpheed-Claws:

Menüname: Mail ist Spam
Kommandozeile: sa-learn --spam %F

Menüname: Mail ist Ham
Kommandozeile: sa-learn --ham %F

In Sylpheed-Claws müssen dann lediglich die Mails markiert und das Script ausgeführt werden:

So sind schnell und unkompliziert die Mails als Spam oder Ham »angelernt«.

Filterregeln für Spam und Viren

Bei den jeweiligen PlugIns habe ich auch die Variante mit der Filterregel kurz erwähnt. Noch mal die beiden Regeln für ClamAV bzw. Spamassassin:

test "!(clamscan -m %F)" move "#mh/Mailbox/Virus"

test "!(spamc -c < %F)" move "#mh/Mailbox/Spam"


Die Funktion ist denkbar einfach: Ist das Ergebnis des Mailscans »mit Virus« bzw. »ist Spam« als Rückgabewert, so wird die Mail gleich in einen angelegten Ordner verschoben.

Da eine Virusmail schlimmer ist als eine Spammail, und eine erfolgreich als Spam eingestufte Mail nicht mehr durch den Virusscan läuft, sollte die ClamAV-Filterregel vor der SA-Filterregel stehen.

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