03.
April
2011
Microsoft Windows auf neun Datenträgern? Dafür reicht doch auch eine DVD? Für das Windows auf dem Bild würde sogar eine CD im Visitenkartenformat genügen.
Auf den 3,5" Disketten ist DOS 6.22 (bestehend aus drei Disketten mit DOS 6.2 und einer Zusatzdiskette für DOS 6.22) und Windows für Workgroups (Windows 3.11). So wie man sie damals in der Papierhülle als OEM-Software zu einem Rechner ausgeliefert bekommen hat.
Ärgerlich war es, wenn während einer Installation eine Diskette einen Defekt hatte. Anders als heute konnte man dann nicht einfach im Internet mal schnell jemanden fragen ob er einem die eine Diskette zukommen lassen könnte. Man musste entweder beim PC-Geschäft vorbeigehen, welche darüber immer ungemein erfreut waren einem eine einzelne Diskette zu kopieren...
Ich rufe noch einmal in Erinnerung: Windows 3.11 war zu der Zeit in der man in der Regel keine zwei 3,5"-Floppylaufwerke im Rechner hatte weil das Stück zwischen 55 und 65 DM gekostet hat. Daher ließ man es im Laden kopieren oder spielte Diskjockey und tauschte werden des Kopierens welches schrittweise geschah wieder und wieder die Disketten aus.
Bücher statt Internet. Wer sich ein wenig mehr über das Betriebssystem auf seinen Rechner informieren wollte hatte entsprechend Literatur im Schrank und natürlich mindestens eine Computerzeitschrift im Abonnement.
Per E-Mail kam auf die letzten beiden Beiträge »(Noch nicht) antik – kein Aprilscherz« und »LeChucks Rache (komplett in Deutsch!)« die Frage an, ob ich wirklich jeden Monat 7,50 DM für eine Computerzeitschrift hingelegt habe. Die Antwort lautet »Ja«.
So teuer ist das eigentlich auch nicht wenn man bedenkt was man heute so ausgibt um an Informationen zu kommen. Früher ca. 3,75 Euro pro Monat (Pi mal Daumen), heute für mindestens 20–30 Euro einen Internetanschluss zuzüglich weiterer Kosten wenn neben dem normalen Telefonanschluss auch noch ein Mobiltelefon mit entsprechendem Vertrag existiert. Da sind die 3,75 Euro für eine Zeitschrift doch nicht ganz so wild... Schließlich hatte man damals in der Regel keine sonstigen Kosten am PC... Mal von den Spielen und dem eklatanten Wertverfall Monat für Monat abgesehen.
Das ist doch eine schöne Überleitung zur Frage wie sich die Hardwarepreise weiter entwickelt haben.
Passend zum heutigen Thema natürlich nicht nur ein Blick in die alten Anzeigen bezüglich Hardware, sondern was Software so gekostet hat.
MS-DOS 6.22 war für 69 DM erhältlich wenn man es zusammen mit einem neuen PC erwerben wollte. Windows 3.11 schlug mit 119 DM zu Buche – ebenfalls nur wenn man einen neuen PC erwerben wollte.
Der reguläre Verkaufspreis für Windows 3.11 (ohne PC-Bündelung) ist mit 242 DM angegeben. Windows 95 war im Januar 1996 natürlich auch erhältlich... Als Diskettenversion für 364 DM.
Wie man sich schon wegen der entnommenen CD denken kann hatte ich 1996 bereits ein Laufwerk um CDs am Rechner nutzen zu können. Daher war mein erstes Windows 95 auch auf CD beziehungsweise kam damals (1997) mit einem neuen PC (mit Cyrix 166+ Prozessor). Aber das ist eine andere Geschichte...
CPUs | RAM | |||||
Intel DX4 | 100 MHz | 149,00 DM | SIMM 30-pin | 1 MB | 64,00 DM | |
Intel Pentium | 75 MHz | 289,00 DM | SIMM 30-pin | 4 MB | 219,00 DM | |
Intel Pentium | 90 MHz | 429,00 DM | PS/2 72-pin (EDO) | 4 MB | 199,00 DM (219,00 DM) | |
Intel Pentium | 100 MHz | 519,00 DM | PS/2 72-pin (EDO) | 8 MB | 399,00 DM (439,00 DM) | |
Intel Pentium | 120 MHz | 629,00 DM | PS/2 72-pin (EDO) | 16 MB | 789,00 DM (979,00 DM) | |
Intel Pentium | 133 MHz | 919,00 DM | PS/2 72-pin (EDO) | 32 MB | 1629,00 DM (– DM) | |
Quelle: Anzeige von ALTERNATE (Gießen) in PC Direkt 01/96 |
PS/2 72-pin (EDO) | 64 MB | 2899,00 DM (– DM) |
Morgen kommt ein Datenträger ganz anderer Art vor die Linse meiner Digitalkamera. Ausgehend von dem Datum der Computerzeitschriften muss man noch einmal 10 Jahre zurückgehen, in die Mitte der 1980er Jahre. Na, was wird das wohl sein?
X_FISH