14.
Juli
2015
Nach längerer Zeit mal wieder ein Beitrag für meine Linuxrubrik. Da alles recht problemlos läuft kommt einfach nichts Neues hinzu. Aber zum Glück kann man sich ja neuen Herausforderungen stellen und dafür ein klein wenig Hardware kaufen.
Ich habe mir jetzt nach einigem Zögern einen Raspberry Pi[1] zugelegt. Die ersten Versionen habe ich übersprungen und steige nun gleich mit dem »Pi 2 B« ein. Fest verdrahtet mit 1 GB Arbeitsspeicher und einem Broadcom BCM2836 (ARM Cortex-A7) Quadcore mit 900 MHz Taktfrequenz.
Das offizielle deutschsprachige Forum[2] ist inzwischen auch sehr stark frequentiert und es gibt auch viele Seiten mit Hinweisen, Tipps und Tricks für den kleinen Rechner.
Wer vom scheckkartengroßen Rechner (beziehungsweise der Platine) schon etwas gehört hat, kann mit den Daten vermutlich schon etwas anfangen. Der günstige Rechner (derzeit für etwa 40 Euro angeboten) kommt ohne Gehäuse und weiteres Zubehör daher. Daher muss bis zur möglichen Inbetriebnahme für den funktionierenden Mini-Rechner noch ein wenig tiefer in den Geldbeutel gegriffen werden.
So habe ich neben dem eigentlichen Einplatinenrechner noch eine Speicherkarte, einen Adapter von HDMI auf DVI-D, einen USB-WLAN-Dongle und ein 50 cm kurzes DVI-D-Kabel mitbestellt.
Diese Sachen sind heute alle angekommen, aber leider ist damit die Liste noch nicht komplett.
Gerne wird geschrieben, dass der »Minicomputer für 40 Euro« gekauft werden kann. Soweit stimmt das schon, aber dann fehlen die bereits erwähnten Dinge – und noch mehr. Zunächst einmal was heute von Reichelt angekommen ist (mit Artikelnummer zum Nachbestellen ):
Artikelnummer | Bezeichnung | Anzahl | Gesamtpreis |
RASPBERRY PI 2 B | Raspberry Pi 2 Model B, 4x 900 MHz, 1 GB RAM | 1 |
38,50 € (32,35 € netto) |
EDIMAX EW-7811UN | WiFi 802.11b/g/n nano USB Adapter, 150 MBit/s | 1 |
6,95 € (5,84 € netto) |
AK DVI 113-05 | DVI-Kabel 24+1 Stecker/24+1 Stecker, 0,5m | 1 |
3,35 € (2,82 € netto) |
SDSDQUIN-032G-G4 | MicroSDHC-Card 32 GB - SanDisk | 1 |
15,50 € (13,03 € netto) |
AD HDMI DVI | HDMI/DVI-Kompaktadapter | 1 |
1,55 € (1,30 € netto) |
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|||
Warenwert |
65,85 € (55,34 € netto) |
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Versandkosten |
5,60 € (4,71 € netto) |
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Gesamtpreis |
71,45 € (60,04 € netto) |
Bisher also knapp 72 Euro – und er läuft so noch gar nicht... Weiter unten habe ich noch ein paar Links zu Netzteil, Ladekabel und Gehäuse parat. Doch zunächst ein Blick auf das, was heute schon mal im Karton war.
Zu meiner Überraschung kommt die Platine gut verpackt und entsprechend geschützt in einem kleinen Pappkarton daher. Ich hatte eigentlich angenommen, dass sie so wie früher Arbeitsspeicher sowie Netzwerk- und Soundkarten als OEM-Ware verschickt werden: Antistatikhülle drumherum und ab in den Karton.
Mit dem Gummiband wurde die großzügige und ebenfalls sehr stabile Verpackung des kleinen WLAN-Dongles mit an den Karton vom Pi gebunden.
Die EDIMAX EW-7811UN WLAN-»Karte« wird von Linuxdistributionen mit aktuellem Kern unterstützt. Daher heißt es hier tatsächlich plug&play. Natürlich kann man den Pi auch direkt mit einem Ethernetkabel ans Netzwerk anschließen, aber ich wollte mir die Option WLAN offenhalten. Zumal die WLAN-Lösung per USB lediglich knapp 7 Euro kostet.
Mit 15,50 Euro einer der größeren Kostenpunkte auf der Rechnung: Die MicroSDHC-Card von SanDisk mit 32 GB Speicherplatz. Eine Karte mit 16 GB soll laut diversen Forenbeiträgen auch schon ausreichen, ich wollte aber noch ein wenig mehr Speicherplatz zur Verfügung haben. Zumal der Unterschied von 16 auf 32 GB lediglich knapp 5 Euro waren.
Da mein alter 19" TFT keinen HDMI-Anschluss hat, musste ich improvisieren. Per Adapter auf DVI-D (24+1) sollte sich der Raspberry Pi 2 mit dem Monitor eigentlich problemlos verbinden lassen.
Ohne Kabel geht es natürlich nicht. Ich habe mehrere lange DVI-Kabel herumliegen. Da ich aber den Raspberry Pi nicht unter den Tisch stellen will, sondern er seinen Platz auf dem Tisch bzw. evtl. an den Monitor geklebt finden soll, musste ein kurzes Kabel her.
Mit 0,5 Metern sollte das DVI-Kabel nicht unnötig Platz verschwenden beziehungsweise für Wirrwarr auf dem Schreibtisch sorgen.
Wer einen Fernseher mit HDMI-Anschluss hat, kann den kleinen Rechner auch direkt ohne Adapter dort anschließen. Natürlich geht das auch mit einem PC-Monitor... Sofern dieser nicht so alt ist, dass er noch keinen HDMI-Anschluss hat.
Inklusive Versandkosten hat der Spaß bisher also rund 72 Euro gekostet.
Hinzu kommen noch die Kosten für Gehäuse, Netzteil und ein Kabel zur Stromversorgung. Zum Glück habe ich genügend Kabel herumliegen, also muss ich nur auf die beiden anderen Dinge warten, welche ich woanders bestellt hatte. Wer sich eine Übersicht verschaffen will, was das komplette Paket kosten könnte: Hier eine kleine Tabelle:
Mit etwa 80 Euro – ohne die Kabel zum Anschluss an den Monitor – kann mal also mit dabei sein und einen Raspberry Pi 2 Modell B in Betrieb nehmen.
Bereits jetzt ein kleiner Hinweis am Rande: Ich weiß, dass das Gehäuse vom Pi B+ nicht 100%ig zum Pi 2 B passt. Man muss mit dem Messer (oder Dremel oder einem Seitenschneider) eine kleine Brücke entfernen, dann passt die Platine vom derzeit aktuellsten Raspberry Pi auch in das Gehäuse des B+.
So sieht der kleine Rechner also aus. Recht unscheinbar und doch erfüllt er hoffentlich das, was ich mit ihm vorhabe: Er soll ein kleiner Rechner zum Surfen werden. Anstatt eines großen Desktop-Rechners soll er mir als »Kleiner Surfrechner« dienen. So wie es ja auch schon der »Mailboxmod-PC«[3] mit dem VIA C3 900 MHz vor fast 10 Jahren bei mir schon ermöglicht hat.
Das man für rund 100 Euro bereits einen gebrauchten Rechner mit Intel Core2Duo bekommt, ist mir natürlich bekannt. Auch das dieser leistungsstärker ist und ebenfalls als Surf-Rechner dienen könnte.
Aber: Es ist der Reiz der kleinen Kiste, welche so verlockend ist. Außerdem habe ich schon lange nicht mehr mit einer Linuxdistribution experimentiert. Die verschiedenen Distributionen für den Raspberry Pi geben mir da wieder etwas Spielraum – im wahrsten Sinne des Wortes.
X_FISH