14.
Mai
2008
      Gestern war ich noch von der einfachen Installation von Fedora 9 beigeistert. Heute hat sich dann doch etwas Ernüchterung breit gemacht.
      
      Was mich vor allem stört: Wieso ist Fedora 9 so restriktiv was es die Benutzerrechte anbelangt? Oder ist Ubuntu einfach »zu lasch«? Auf jeden Fall hatte ich so meinen zweifelhaften Spaß herauszufinden wie das mit der Netzwerkkonfiguration abläuft.
    
Wie erwartet erhalte ich dann folgendes Fenster zur Konfiguration in welches ich zunächst auch eifrig die Netzwerkkonfiguration eingegeben habe. DHCP ist bei mir in der derzeitigen Topologie nicht möglich, daher muss ich die Daten per Hand eingeben.
      Zu meiner Verwirrung läuft oben rechts in der Ecke bei Fedora ein »Netzwerk-Manager-Applet« mit. Dieses Applet hat mir meine beiden zusätzlichen Devices (eth0:1 und eth0:2) bereitwillig angezeigt, jedoch eth0 selbst nur als ein für DHCP eingerichtetes Device.
      
      Zudem hatte ich als normaler Benutzer keine Netzwerkverbindung bzw. eth0 war »down«. Im Internet konnte ich nicht wirklich fündig werden was es damit auf sich hat und so blieb mir nur das Herumprobieren übrig. Die Lösung ist denkbar einfach: Über das »Netzwerk-Manager-Applet« das Netzwerk konfigurieren und nicht dort wo ich es ursprünglich vermutet habe. Dann klappt es auch mit dem Netzwerk bereits dann wenn man den Benutzer einfach anmeldet.
      
      Ich habe meine Netzwerkkonfiguration als »Normale Verbindung« abgespeichert, daher der entsprechende Eintrag im Applet. Das man eth0 für DHCP auswählen kann ist wohl als Standard-Profil hinterlegt und wird immer angezeigt. Auch hier wieder: Eine Vermutung von mir, wirklich fündig bin ich diesbezüglich in keiner Dokumentation bzw. in keinem Wiki für Fedora geworden.
    
      So, nachdem Apache2 dann endlich lief (und ich somit meine Entwicklungsumgebung für meine Websites hatte), konnte ich mich dem nächsten größeren Problem widmen: Installation des Grafikkartentreibers für meine GeForce 7900 GS.
    
      Da Fedora sich sehr restriktiv gegenüber Software und Treiber mit »unfreien« Lizenzen gibt, befindet sich der nVidia-Treiber dementsprechend auch nicht im Standardumfang einer Fedora-Installation. Das ist für mich nachvollziehbar und stellt für mich persönlich auch kein großes Problem dar).
      
      Ärgerlich ist es jedoch wenn man sich zunächst die Informationen zusammensuchen muss. Wie schon geschrieben habe ich mich seit Fedora (Core) 2 und 3 aka »tettnang« und »heidelberg« nicht mehr mit Fedora beschäftigt gehabt.
      
      Von da her war es schon ein bischen ernüchternd wie viele Fragen ähnlich meiner im Internet zu finden waren, meistens jedoch die erhoffen Antworten nicht dabei standen.
      
      Zumindest wurde ich beim nVidia-Treiber fündig: Zunächst solle man neue Repositorys hinzufügen. Für die nVidia-Treiber sollten es die Repository von Livna sein.
      
      Zwar war die Information noch nicht als Link auf der offiziellen Seite http://rpm.livna.org/ verfügbar, aber einfach die »8« mit einer »9« austauschen, dann ging das schon:
      
      http://rpm.livna.org/livna-release-9.rpm
      
      Informationen zu Drittanbietern sind auf der Seite http://www.fedorawiki.de/index.php/Liste_der_Repositories zu finden.
      
      Mein Problem bei der ganzen Sache: Leider sind bei Livna am heutigen Tage noch keine Dateien für Fedora 9 bezüglich des nVidia-Treibers zu finden gewesen. Daher konnte ich die Installation auch nicht abschließen bzw. genauer gesagt nicht einmal beginnen.  
    
rpm-build hatte ich noch zu installieren, ttmkfdir hingegen war schon installiert gewesen. Mehr war laut der Anleitung der Seite nicht notwendig, daher einfach mal mein Ablauf kurz zusammengefasst:
    
      
sudo yum install rpm-build
sudo yum install wget
sudo yum install cabextract
    
    
      Bezogen wurde das letzte Paket aus dem Repositorie »rawhide«
      
      Sollte man noch nicht die Umgebung geschaffen haben um .rpm selbst generieren zu können, so muss man dies noch von Hand in seinem /home-Directory erledigen. Zunächst muss die Zeile %_topdir %(echo $HOME)/rpmbuild in die Datei ~/.rpmmacros geschrieben werden. Bei mir war die Datei nicht vorhanden, ich musste sie also auch frisch erstellen.
      
      Anschließend müssen die Verzeichnisstrukturen ~/rpmbuild/BUILD und ~/rpmbuild/RPMS/noarch angelegt werden.
      
      Ist dies erledigt kann mit dem eigentlichen »Bauen des .rpm« begonnen werden. Dazu muss von der bereits genannten Website erst ein .spec heruntergeladen werden:
    
      
wget http://corefonts.sourceforge.net/msttcorefonts-2.0-1.spec
    
    
      Der Speicherort spielt dabei keine Rolle, ich habe es in ~/Downloads gespeichert. Nun kann das .rpm generiert werden. In Abhängigkeit vom Dateinamen der .spec-Datei ist evtl. die Versionsnummer anzupassen.
    
      
rpmbuild -bb msttcorefonts-2.0-1.spec
    
    Gemäß der Anleitung der Website kann das rpm nun mit Rootrechten installiert werden:
      
sudo rpm -ivh $HOME/rpmbuild/RPMS/noarch/msttcorefonts-2.0-1.noarch.rpm
    
    Jedoch:
      
Fehler: Fehlgeschlagende Abhängigkeiten:
        /usr/sbin/chkfontpath wird benötigt von msttcorefonts-2.0-1.noarch
    
    
      Na prima... Besagtes chkfontpath lässt sich via yum nicht finden und Google bzw. Linuxforen schweigen sich zu diesem Thema auch aus. 
      
      Für heute reicht's dann mal wieder mit Fedora 9, ich starte jetzt dann mal wieder mein Ubuntu, da fühle ich mich dann irgendwie »besser aufgehoben«.
      
      X_FISH