27.
April
2024
Ein günstiger Neuzugang für meine kleine Auswahl an Uhren von Citizen. Eco Drive habe ich ja schon, eine die per Funk die Informationen zu Datum und Uhrzeit bezieht jedoch noch nicht.
In nur rund 30 km Entfernung wurde eine Citizen Promaster SkyAS4050-01E in leider recht mitgenommenen Zustand für relativ kleines Geld angeboten. Auf den Bildern war zu erkennen das das Lederarmband völlig
verschlissen war (sogar eine Naht aufgegangen) und die Uhr insgesamt einen etwas schmuddeligen Eindruck machte. Ob dies nun an der Qualität der Bilder lag oder irgendwelche Reflexionen die Rückseite »stark patiniert«
erschienen ließen konnte ich nicht mehr klären. In Realität sah das was mir der Verkäufer präsentierte jedenfalls deutlich besser aus.
Nach einem kurzen Verhandlungsgespräch wurde man sich einig, die Titanschließe und alle originalen Federstege gab es zum Uhrenkopf noch dazu. Eine fast komplette Uhr sozusagen, welche jedoch einen großen
Makel hat: sie läuft nicht mehr.
Der Verkäufer berichtete er sei der Erstbesitzer, welcher sich die Uhr damals zur Selbständigkeit als Meilenstein gekauft hat. Das klingt schlüssig, denn die Uhr passt vom Alter her (10–12 Jahre)
zum mutmaßlichen Kaufdatum. Die Uhr als Erinnerung an den
Meilenstein wurde dann jedoch irgendwann nach intensivem Tragen abgelegt und leider in einer Schublade verstaut – was eine Eco Drive gar nicht mag.
Leider kannte der Verkäufer sich mit den Eigenarten der Eco Drive nicht wirklich aus, die Verpackung samt Papieren und natürlich der Anleitung war irgendwann mal weggeworfen worden oder ist zumindest nicht mehr
auffindbar.
Durch den Lichtmangel zeigt die Citizen aktuell am Tag 2x die richtige Zeit an. Wenn es der 29. eines Monats ist sogar das richtige Datum (wenn er auf einen Sonntag fällt). Daraus lässt sich schließen: die
Uhr ist an einem Sonntag den 29. mangels genügend Licht zum Aufladen stehen geblieben. Ob das jetzt der 29. Oktober 2023, 29. Januar 2023, 29. Mai 2022, 29. August 2021, 29. November 2020 oder 29. März 2020 gewesen ist, ließ sich nicht mehr feststellen. Laut Verkäufer
war sie »zwischendurch« bei einem Uhrenhändler, welcher sie nach der ersten Tiefentladung noch einmal wiederbeleben konnte. Das sei aber auch schon »einige Jahre her« gewesen.
Klar ist nur eins: sie steht schon seit vielen, vielen Monaten und konnte sich nicht mehr synchronisieren.
Was mich neben der Funktion immer die richtige Zeit angezeigt zu bekommen (wenn sie genügend Licht bekommt) an der Promaster gereizt hat: das Gehäuse ist aus Titan. Sie ist trotz ihrer Größe somit sehr leicht und angenehm zu tragen. Die Größe ist für mein Handgelenk knapp am Limit, der Lug to Lug ist jedoch noch im Rahmen, meine Doxa SUB 300T Hommage hat eine ähnliche Länge und ich trage sie gerne.
Auf der Fahrt vom Verkäufer zurück zu mir habe ich die Uhr in die Sonne gelegt. Vielleicht kommt sie ja wieder in Gang? Vor dem Kauf hatte ich mit dem Citizen Service für Deutschland telefoniert. Mir wurde für den Tausch der Zelle ein Preis von 50–80 Euro genannt. Sollte »mehr kaputt sein« könne es bis zu 180 Euro kosten, man bekomme bevor eine Reparatur durchgeführt wird in jedem Fall einen Kostenvoranschlag zugeschickt. Die Reparatur der Promaster lohnt sich meiner Meinung nach da vergleichbare Modelle noch immer 500 Euro oder mehr neu kosten. Eine Edelstahlversion (mit anderem Blatt) erhält man gebraucht für um die 180 Euro.
Auch wenn heute ein sehr sonniger Tag war: die etwa 30 km lange Fahrt zurück (mit Zwischenstopps zum Einkaufen) haben nicht für eine Wiederbelebung ausgereicht. Die Zeiger und das Datum blieben unverändert.
Da ich den Zustand eingangs angesprochen habe und das die Bilder vom Verkäufer nicht unbedingt verkaufsfördernd waren ein Bild vom größten Makel der Uhr (abgesehen von der Tatsache das sie nicht läuft): ein Kratzer
an der Gehäuseseite.
Die Rückseite ist nahezu makellos, ein wenig Dreck hat sich an den Kanten vom Relief festgesetzt, das sollte sich aber mit ein wenig Wasser und einem weichen Tuch entfernen lassen.
Das Lederarmband war leider so verschlissen das es der Verkäufer mir gar nicht mehr zeigen wollte. Citizen blieb sich mal wieder treu und hat der Promaster einen ungeraden Bandanstoß gegönnt: 23 mm. Dann geht eben mal die Suche nach einem passenden Band los, ich habe schon gute Erfahrungen mit Maikes gemacht und die haben auch Bänder mit mit Butterflyschließe und 23 mm Bandanstoß für 20–30 Euro im Sortiment. Vielleicht passt dazu nicht die Schließe von Citizen, die Butterflyschließe die Maikes verwendet sind aber auch gut – dann aber aus Edelstahl und nicht Titan.
Oha, als ich um 19:50 Uhr nachgeschaut habe, hatte sich etwas getan. Der Sekundenzeiger hüpfte in 2-Sekunden-Schritten (Warnung das der Ladestand niedrig ist), aber das Datum hat sich verändert: Samstag, 27.
Sie braucht also Liebe und Sonnenlicht, dann komme ich vielleicht sogar ohne den Reparaturservice von Citizen aus? Die Anleitung wie ich die Uhr neu kalibriere (also alles auf »Null« zurücksetze) habe ich bereits im Internet gefunden. Hierfür muss sie jedoch geladen sein.
Während ich diese Zeilen schreibe liegt die Promaster daher unter direkter Bestrahlung der LED Tischleuchte. Die ist zwar nicht so leistungsstark wie die Sonne, aber wenn sie sowieso eingeschaltet ist
darf auch die Uhr etwas davon haben.
In den nächsten Tagen soll das Wetter weiter viel Sonnenschein bieten. Ich werde die Uhr mal auf der Fensterbank platzieren und hoffen, dass sie sich wieder vollständig erholt. Ich werde berichten wie
es mit der Promaster Sky weitergeht.
X_FISH